Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR 

Betroffene von Zwangsadoptionen und Säuglingstod / Kindestod der ehemaligen DDR suchen Ihre Kinder

Die Petition

Nach einem Autokonvoi durch die ehemalige DDR im April 2018, überreichten wir am 05.04.2018 persönlich unsere Petition zum Thema Zwangsadoption/Säuglingstod an den Ausschuss-vorsitzenden des Petitionsausschusses im Deutschen Bundestag.                                              Schon wenige Wochen später (ein absolutes Novum in der Geschichte des Bundestages),            gab es dazu eine öffentliche Expertenanhörung.

Petitionsübergabe am 05.04.2018 angereiste Mitglieder der IG vor dem Deutschen Bundestag

Zwischenzeitlich haben wir unzählige Medienberichte unterstützt und begleitet, die wiederum unseren Druck verstärkten. Dazu haben wir immer wieder vertrauensvolle und konstruktive Gespräche im Bundestag geführt und nicht zuletzt auch über unsere Homepage die Bevölkerung informiert und sensibilisiert. 

Mit der Abgabe der Petition zum Thema „Aufarbeitung von DDR-Unrecht bei Zwangsadoption und ungeklärten Säuglingstod/ Kindstod in der ehemaligen DDR“ haben wir diesen bisher völlig unzulänglich aufgeklärten schwarzen Fleck auf der Aufarbeitungslandschaft der ehemaligen DDR in die politische Ebene getragen. Wir haben mit dieser Petition gleichzeitig auch 30 Jahre nach dem Ende des Unrechtsstaates DDR einen „Leitfaden zur Umsetzung einer Aufarbeitungslösung“ verfasst. 

Foto Vorstand und Unterstützer vor der Petitionsübergabe 05.04.2018 von links: Rüdiger Kirsch, Rene Münch, Frank Schumann, Andreas Laake (Vorsitzender), Anett Hiermeier, Kathrin Albrecht Gericke

Wichtige Voraussetzungen für eine unabhängige und zielführende Aufarbeitung und Aufklärung, wie:

- Zugang der Akten für alle Beteiligten von Adoption.

- unabhängige Clearingstelle (nicht ohne uns)

- Sicherung der Akten

sind nur drei Punkte unserer Forderungen.




Berichterstattung zur Petition:

http://m.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/DDR-Zwangsadoptionen-Marian-Wendt-will-politische-Debatte-ueber-Unrechtsstaat

https://www.srf.ch/news/international/opfer-wollen-aufklaerung-die-gestohlenen-kinder-der-ddr

http://www.deutschlandfunk.de/zwangsadoptionen-die-gestohlenen-kinder-der-ddr.1769.de.html?dram:article_id=414839

https://www.welt.de/geschichte/article175143422/Zwangsadoptionen-DDR-Behoerden-sollen-Eltern-neugeborene-Babys-gestohlen-haben.html

https://www.focus.de/regional/magdeburg/ddr-aerzte-erklaerten-sie-1987-fuer-tot-mutter-schreibt-ergreifenden-brief-an-ihre-tochter_id_7166102.html


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier der Gesetzestext zur heutigen Gesetzesänderung im Adoptionsvermittlungsgesetz. Die Grundlage für diese Gesetzesänderung war auch unsere Petition und aufgrund der wegen dieser Petition stattgefundenen Expertenanhörung im Sommer 2018 im Deutschen Bundestag, in der die anwesenden Wissenschaftler des ZZF (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) erläutert haben, dass die wissenschaftliche Aufarbeitung und damit auch die Feststellung der Dimensionen, nur mit Zugang zu den Adoptionsunterlagen möglich ist. Ab jetzt kann geforscht und geklärt werden ohne das die Adoptionsstellen "mauern" können. Wir werden die Beteiligung der grössten unabhängigen Opfergemeinschaft für Betroffene von Zwangsadoption in der ehemaligen DDR (IGgKDDR) beim Ostbeauftragten und bei den politisch Verantwortlichen in Berlin einfordern.

 

 

aktuelle News zur Petition


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11.09.2018

DDR-Zwangsadoptionen: Aufarbeitung statt Aktionismus

Karl-Heinz Brunner, Stellv. Sprecher der Arbeitsgruppe Recht und Verbraucherschutz:

Das von der Union vorgelegte Eckpunktepapier zum Thema „Zwangsadoptionen in der DDR“ hinkt der Zeit hinterher und zeugt von Aktionismus. Wenn der Union an einer wirklichen Lösung mit Blick auf die Kinder, Eltern und Adoptiveltern gelegen ist, sollte sie sich gemeinsam mit der SPD an die Arbeit in einer arbeitsfähigen Clearingsstelle machen und sich für die Weiterführung in eine Hauptstudie einsetzen.

„Die Große Koalition hatte sich bereits in der vergangenen Wahlperiode darauf verständigt, das Thema Zwangsadoptionen in der DDR umfassend, vollständig und transparent aufzuarbeiten. Dazu hatte die ehemalige Beauftragte für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke, in ihrer Amtszeit im Januar 2017 über das Bundeswirtschaftsministerium eine Vorstudie in Auftrag gegeben. Diese wurde im Februar 2018 vorgestellt. Deren Ergebnisse wurden unter anderem im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss am 25. Juni 2018 im Deutschen Bundestag erörtert. Darüber hinaus haben sich die Koalitionsfraktionen verständigt, in einem Runden Tisch mit breitem politischem Konsens die weitere Vorgehensweise zu vereinbaren.

Das aktuelle Eckpunktepapier der Union zeugt von Aktionismus und entspricht nicht dem für dieses sensible Thema notwendigen, breiten Konsensprinzip. In diesem emotionalen und sensiblen Bereich muss mit Bedacht und vorurteilsfrei gehandelt werden. Dabei darf nicht der Eindruck entstehen, dass alle Adoptionen in der DDR unter Zwang stattfanden. Darüber hinaus ist das Papier seiner Zeit hinterher. Insbesondere die Forderung, noch vorhandene Daten zu sichern, hat die Große Koalition bereits veranlasst und die Bundesländer aufgefordert hier die Aktenvernichtung zu stoppen. Teilweise wird dieser Aufforderung bereits nachgekommen.

Für uns Sozialdemokraten ist es besonders wichtig, die Aufarbeitung der politisch motivierten Adoptionen von der familienrechtlichen Situation klar zu trennen. Deshalb sollte eine Einsichtnahme in Adoptionsakten nur dann möglich sein, wenn tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, die den eigentlichen Schutzzweck, nämlich Adoptionen vor dem späteren Einwirken der leiblichen Eltern zu schützen, nicht konterkarieren. Wir müssen darauf achten, dass neben der klaren Aufarbeitung politischer Verbrechen nicht der vereinbarte Schutz der überwiegend familienorientierten, ordnungsgemäßen Adoptionen verwischt wird.

Wenn der Union an einer wirklichen Lösung mit Blick auf die Kinder, Eltern und Adoptiveltern gelegen ist, sollte sie sich gemeinsam mit der SPD an die Arbeit in einer arbeitsfähigen Clearingsstelle machen und sich für die Weiterführung in eine Hauptstudie einsetzen.

Wir sind für den vereinbarten Runden Tisch jederzeit bereit und laden unseren Koalitionspartner dazu ein, wieder zu einer sachorientierter Politik zurück zu kommen.“

Quelle: SPD-Bundestagsfraktion

Karl-Heinz Brunner, SPD Bundestagsfraktion, Zwangsadoption



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